Warum ist Honig flüssig oder cremig?

Warum ist manch ein Honig flüssig und ein anderer cremig?

Die einen lieben flüssigen Honig, die anderen bevorzugen Honig lieber in cremiger Konsistenz. Warum eine Honigsorte überwiegend flüssig und eine andere wiederum cremig ist, liegt an der natürlichen Zusammensetzung des Honigs und den Anteilen der darin enthaltenen Zuckerarten sowie deren Kristallisationsverhalten.

Nach der Ernte sind fast alle geschleuderten Honige flüssig

Völlig unabhängig von der Honigsorte und aus welchem Nektar der Honig besteht, ist dieser nach dem Schleuderprozess immer flüssig. Eine Ausnahme bildet der seltene Heidehonig, der schon in der Wabe eine stabile Struktur besitzt.
Fest wird Honig erst, wenn sich im Honig Kristalle bilden. Der Zeitpunkt, wann der Honig anfängt zu kristallisieren, ist bei jeder Sorte unterschiedlich, denn jede Sorte hat einen unterschiedlichen Anteil an den Zuckerarten Fructose, Glucose sowie Wasser. Abhängig von der Zusammensetzung startet der Prozess der Kristallisation früher oder später.
Waldhonig und Akazienhonig enthalten viel Fruchtzucker (Fructose) und kristallisieren deshalb nur sehr langsam. Die anderen deutschen Honige hingegen sind reich an Traubenzucker (Glucose) und kristallisieren deshalb schneller.
Je höher der Anteil Fructose ausfällt und je besser der Honig nach der Ernte gerührt wird, fällt die Kristallbildung umso feiner aus.
Ganz besonders der Rapshonig erhält so eine sehr feincremige Konsistenz.

Nicht nur die Zusammensetzung des Honigs spielt eine Rolle

Außerdem beeinflusst die Lagerung des Honigs die natürlichen Prozesse. Im Kühlschrank zum Beispiel wird die Kristallisation beschleunigt.
Übrigens sollten Sie Honig immer kühl und dunkel lagern!

Die Filterung von Honig wird weltweit gerne angewandt, um Honig lange flüssig zu halten. Die Entfernung mikrofeiner Kristallisationspunkte verhindert den Kristallisationsprozess.
Echter Deutscher Honig darf NICHT gefiltert werden. Ansonsten würden ihm wertvolle Inhaltsstoffe, wie z.B. Pollen entzogen werden, was mit Qualitätseinbußen einhergehen würde.
Ein ordentlich arbeitender Imker rührt seinen Honig meist mit einem Rührgerät, um die Kristalle in der Entstehungsphase zu zerschlagen. Somit erhält man einen cremigen, besonders streichzarten Honig, der immer noch seine wertvollen Inhaltsstoffe beinhaltet.

Wie bekommt man Honig wieder flüssig?

Sollte Ihr Honig kristallisiert sein, so brauchen Sie keine Bedenken zu haben. Durch die Kristallisation entstehen keine Nachteile. Wenn Sie dennoch eine flüssige oder cremige Konsistenz bevorzugen, dann erwärmen Sie den Honig langsam in einem warmen Wasserbad. Wie dies genau funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel von uns.

Eine Auflistung unserer Honigsorten je nach Konsistenz

Flüssige Sorten:

Cremige Sorten:

 

Bildnachweis
Bild von Florian Kurz auf Pixabay

Nahaufnahme von flüssigem Honig auf einem Löffel
Honigwiki

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